Germany and Morocco strengthen cooperation to promote regular labour migration and integration from the outset

Veröffentlicht am 26. Januar 2024 um 00:50

Entwicklungsministerin Svenja Schulze und der marokkanische Außenminister Nasser Bourita bei ihrem Treffen in Rabat am Donnerstag, den 25. Januar 2024.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, werden bei ihrem heutigen Besuch in Rabat zwei neue Projekte zur Unterstützung einer erfolgreichen Migration von (Fach-)Arbeitskräften aus Marokko nach Deutschland starten. Die Entwicklungsministerin wird auch mit dem marokkanischen Arbeitsminister Younes Sekkouri und Außenminister Nasser Bourita zusammenkommen, um über den Interessenausgleich in der Migrationspolitik und die Rolle der Entwicklungszusammenarbeit zu diskutieren.

Ministerin Schulze: „Tatsache ist, dass Deutschland dringend mehr reguläre Arbeitsmigration, auch von Fachkräften, braucht. Nur so können wir unseren derzeitigen Wohlstand erhalten. Marokko ist ein enger Partner, der Chancen für seine junge, gut ausgebildete Bevölkerung schaffen will. Gemeinsam wollen wir ausloten, wie wir durch eine engere Zusammenarbeit Deutschland, Marokko und den Migranten selbst nutzen können. Unsere Zentren für Migration und Entwicklung spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie werden Rückkehrer aus Deutschland weiterhin dabei unterstützen, in ihrem Herkunftsland einen Neuanfang zu machen. Darüber hinaus werden sie Fachkräfte beraten, welche Berufe auf dem deutschen Arbeitsmarkt aktuell gefragt sind und welche Zugangsvoraussetzungen bestehen. Sie können auch bei der Suche nach Ausbildungsprogrammen und Deutschkursen helfen. Dies sind wichtige Schritte, um Deutschland im globalen Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreicher zu machen.“

Staatsministerin Alabali-Radovan sagte: „Deutschland hat eine lange Geschichte als Einwanderungsland. Diese Regierung sorgt jetzt dafür, dass wir ein modernes Einwanderungsland werden. Das bedeutet, Migration und Integration vorausschauend zu planen und von Anfang an zu gestalten. Damit Integration möglichst effektiv ist, müssen Integrationsmaßnahmen vor der eigentlichen Migration stattfinden – man spricht von „Vorintegration“. Unser Ansatz orientiert sich an anderen klassischen Einwanderungsländern, die erfolgreiche Programme vor der Ausreise oder vor der Ankunft anbieten. Marokko ist eines der Pilotländer für unsere Vor-Integrationsprogramme. Mit dem Pilotprojekt der Diakonie und den Sprach- und Orientierungsprogrammen des Goethe-Instituts starten sowohl die Migrationsberatung vor Ort, die Sprach- und Orientierungsprogramme als auch die Beratung und Begleitung von Migranten beim Übergang vom Herkunftsland nach Deutschland. Denn je früher Integrationsmaßnahmen beginnen, desto wirksamer sind sie langfristig. Wir werden von den Erfahrungen und Erwartungen hier in Marokko lernen können – deshalb ist mir dieser Besuch so wichtig. Und wir erwarten, dass dieses Pilotprojekt auch an anderen Orten Schule macht!“
In Rabat wird Entwicklungsministerin Schulze die neue Außenstelle des marokkanischen Zentrums für Migration und Entwicklung einweihen – die nunmehr sechste im Land. Es wird von der marokkanischen Arbeitsagentur und Deutschland betrieben und von der Europäischen Union kofinanziert. Die Zentren für Migration und Entwicklung – eine Leitinitiative des BMZ – sind zentrale Anlaufstellen für Menschen, die in Deutschland und Europa Arbeit oder eine Ausbildung suchen. Zentren gibt es in Ägypten, Ghana, Irak, Marokko, Nigeria, Pakistan, Tunesien und Jordanien; ein Zentrum in Indonesien ist in Vorbereitung. Die Zentren folgen dem „Triple-Win“-Prinzip – das bedeutet, die Migration so zu organisieren, dass sie den Herkunftsländern, den Zielländern und den Migranten selbst zugute kommt. Im Falle Marokkos bedeutet dies beispielsweise, dass die Zentren Elektriker bei der Arbeitssuche in deutschen Unternehmen unterstützen, nicht aber Ärzte, da Marokko eine Abwanderung von Fachkräften in diesem Bereich vermeiden möchte.

Im Rahmen eines Pilotprogramms in Marokko werden diese Dienste um Maßnahmen zur Vorintegration erweitert. Die Vorintegration umfasst die Migrationsberatung, die Vorbereitung auf den Alltag und die Arbeit in Deutschland durch Sprach- und Orientierungskurse sowie die Unterstützung der Migranten beim Übergang von ihren Herkunftsländern zu den Integrationsstrukturen in Deutschland. Damit werden (Fach-)Arbeitskräfte besser in die Lage versetzt, einen guten Start in ihr Leben und Arbeiten in Deutschland zu finden.

Die Projektbesuche machen deutlich, dass die Gewinnung von Fachkräften keine Selbstverständlichkeit ist, sondern effektiver ist, wenn sich die Menschen durch gute Beratung und Qualifizierung auf das Leben in Deutschland vorbereiten können – wenn also die Integration in den Köpfen der Menschen schon lange vor dem Umzug begonnen hat.

Marokko ist ein Zielland, ein Transitland und ein Herkunftsland. Migration ist daher ein prominentes Thema mit vielen Dimensionen. Das Land setzt sich aktiv dafür ein, die positiven Aspekte der Migration auf regionaler und internationaler Ebene zu fördern und zu gestalten. Marokko birgt dank seines soliden Bildungssystems, einer starken Verbundenheit mit Deutschland und guter politischer Rahmenbedingungen ein großes Potenzial für die Migration von (Fach-)Arbeitskräften nach Deutschland. All diese Faktoren machen Marokko zu einem wichtigen Partner für Deutschland im Bereich der Migration. Mit seinen Projekten unterstützt das BMZ die marokkanischen Behörden bei der Gestaltung der Migrationspolitik und der Steuerung der regulären Arbeitsmigration.

Neben Migrationsthemen werden in den Gesprächen zwischen der Entwicklungsministerin und dem marokkanischen Arbeits- und Außenminister auch andere Bereiche der bilateralen Zusammenarbeit angesprochen, insbesondere der Ausbau der Kooperation in den Bereichen Klima und Energie.

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